Samstag, 07. Januar 530 km
Schönster Sonnenschein und blauer Himmel begrüßen uns. Ein „Plan B“ dürfte damit nicht mehr notwendig werden. Der gestern noch
verschlafene Carabinieros-Posten ist heute besonders eifrig, zum ersten Mal werden wir kontrolliert, unsere Dokumente geprüft und notiert sowie wir mit der Aufforderung entlassen, sehr vorsichtig
in die kommenden Wadis zu fahren.
Aber dann stehen an der Furt noch mehr Fahrzeuge als am Vorabend. Im Bachbett hängt ein Anhänger, verdreht und ein Rad des
Anhängers ist bis zur Achse in einem wohl frisch ausgewaschenen Loch versunken. Nochmals beglückwünschen wir uns, gestern nicht zu mutig gewesen zu sein und die Nacht in dem schönen Hotel
verbracht zu haben. Nachdem der „Bergebagger“ zur Seite gefahren ist, können wir vorsichtig an übersichtlicher Stelle die Furt durchqueren. Ein wenig schlingern im frischen Schlamm,
geschafft!
Wir kommen sehr zügig vorwärts, zwischen 2 Drachenbergrücken durch karge Landschaft, die nur wenige Fotostopps fordert . Eine
der Abwechslungen ist wieder die Achterbahn, bestehend aus den Höhen und Tiefen der Bandenas / Furten. Parallel läuft eine verfallenen Eisenbahnstrecke mit dazugehörigen Hausruinen in der
Landschaft. Die Strecke ist ermüdend, die Temperatur steigt auf 33°C und wir sind froh, dass ein Roadhouse wie in Australien auftaucht.
Talacasto heißt der winzige Fleck und scheint nur aus dem Roadhouse zu bestehen. Wir stellen unser Mopped in den Schatten,
setzten uns an einen wackligen Tisch und bestellen einige Empanadas und Kaffee. Da taucht „La Senora“ mit ihrer frischesten Creation auf; eine Blätterteigtasche mit Füllung aus getrockneten
Früchten in marmeladenähnlichem Zustand mit einer Sauce aus Orangensirup. Siggi geht gleich mit in die Küche und wird in weitere Kochkünste eingeweiht. Gern lässt sie sich mit Siggi
fotografieren. Dieses Treffen war für beide Seiten eine schöne Unterbrechung in der öden Weite West-Argentiniens.
Wir fahren runter in das Becken von San Juan und die Temperatur steigt auf stickige 39°C. Das lädt nicht gerade zur
Stadtbesichtigung ein. Außerdem ist da noch der dakarbedingte Rückstand, den wir aufholen müssen. Genauso geht es uns mit Mendoza, und wir fahren durch bis Pereditas, einem kleinen Nest, gute 120
Kilometer nach Mendoza. Zwischen den kleinen Häusern weist ein Schild zum „Grand Hotel“. Nachdem wir 2 Mal dran vorbei gefahren sind, finden wir ein kleines Hostal. Durch befragen der Nachbarn
finden wir auch den „Hotelbesitzer“ Er gibt uns ein schönes Zimmer, WiFi gibt es auch, und die Küche verlockt uns einzukaufen. Dazu fahren wir an die Tankstelle/Shop/Busbahnhof, holen ein paar
Lebensmittel und machen endlich einmal unser Essen wieder selber. Mit belegten Broten, Melone, Joghurt und Wein dazu sitzen wir vor unserer „Hütte“ und genießen die langsam sinkende Temperatur.
Zur Gesellschaft haben wir hier einen Holländer, der als Student für holländische Pommes Frites-Hersteller irgendwelche Überprüfungen vornimmt. Außer Kartoffelanbau versorgt dieser kleine Ort
ganz Argentinien mit Oregano.