Nach der kurzen Relax-Phase in der schönen Kasbah Caid Ali starten wir zur knapp 300 km langen Etappe nach Marrakesch. Gern hätten wir den Weg über den Tizi-n-Test gewählt, aber die Zeit läuft uns davon. Alternativ fahren wir über den gut ausgebauten Tizi-n-Tichka und kommen so in der Abenddämmerung in Marrakesch an. Unser vorgebuchtes Hotel Sherazade ist zwar präzise im Navi eingetragen, aber in dem Gewirr von Gassen und Einbahnstraßen vertrauen wir uns schnell einem der allgegenwärtigen Guides auf dem Mopped an. Tatsächlich geht es durch die verwinkelte Medina und an mancher Ecke kommen wir nur mit hin und her und ein paar Kratzern ums Eck. Wir können also mit Fug und Recht behaupten: In Marrakesch wurden wir um die Ecke gebracht... (;-).
Nachdem unser Gepäck im ausgesiedelten Riad des Hotels untergebracht ist, müssen noch die Motorräder versorgt werden. Dazu folgen wir wieder unserem Guide zu einem überdachten Hinterhof, unweit des Djemaa el Fna - dem Platz der Gehängten. Hinter einem Blechtor parken schon rund hundert Moppeds. Und nun, gegen Vorkasse, auch zwei erwachsene Motorräder.
Unser Riad ist wunderschön. Ein enges Stadthaus um einen Innenhof, dem Patio, mit Springbrunnen und Pflanzen gebaut, mit Dachterrasse, Küche für Selbstversorger und gemütlichen Zimmern. Frühstücken können wir mit Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas auf der Dachterrasse des Hotels.
Ein hervorragender Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden, was wir am folgenden Tag auch ausgiebig gemacht haben. Leider ließ der Zeitplan auch hier kein längeres Verweilen zu. So erfolgte unsere Weiter- und Rückreise schon nach zwei Nächten in der Stadt.
Die Strecke über Rabat nach Tanger war schön, aber unspektakulär. Und wie es so Rückreiseetappen an sich haben - sie ziehen sich wie Kaugummi. Unsere letzte Übernachtung in Marokko findet in Kenitra auf einem öden Wohnmobilpark-/campingplatz statt. Bei heftigem Sturm geht es dann im Eiltempo parallel zum Atlantik nach Tanger. Im Hafen können wir fast ohne Wartezeit gegen 13:00 Uhr auf den Katamaran nach Tarifa gehen.
Und dann nur noch 450 km auf spanischen Autobahnen bis zu unserem Ausgangspunkt in Almeria...