Mit den nachfolgenden Bildern, die im normalen Reisebericht nichts zu suchen haben, möchte ich Anderen Mut machen, sich einfach auf die marokkanischen Unterkünfte und deren Essen
einzulassen. Und nicht in den europäisch ausgerichteten 4 -5 Sterne-Hotels vorzubuchen aus Angst, sonst vielleicht in einer Kaschemme zu landen.
Jetzt im Oktober sind so wenige Touristen unterwegs, dass wir teilweise die einzigen Gäste des Hotels waren. Auch ein komisches Gefühl, den Gastgebern die ganze Arbeit für nur ein einziges Paar zu verursachen.
Die von Einheimischen zubereiteten Mahlzeiten waren durchweg geschmackvoller, phantasievoller, vielfältiger und besser gewürzt als das Essen in Touristenhotels. Und wir haben
alles vertragen.
Was die bekannten Warnungen vor der Reisekrankheit und Durchfall etc. angeht: mit dem psychosomatischen Ansatz ist dies ein Zeichen von Reizüberflutung, auf das der Körper bzw. das vegetative
Nervensystem mit Rückzug an den "stillen Ort" reagiert.... Auch ein Grund, regelmäßige Ruhetage in eine längere Reise einzubauen.
Wenige km vom Hafen Tanger Med liegt der Ort Ksar Sghir mit dem Hotel/Restaurant Marina. Es wird von Franzosen geführt. Sie hätten auch keine Probleme
damit gehabt, wenn das Schiff wie bei unserer Spanientour mit 6 Stunden Verspätung angelegt hätte und wir dann mitten in der Nacht angekommen wären.
Dieses Hotel ist perfekt für die Ankunft, weil es arabischen Charme mit der gewohnten Perfektion verbindet. Und perfekt für die Abfahrt, weil es noch einmal ein schönes arabisches Ambiente mit
den europäischen Standards verbindet.
Alle ihre Zimmer sind in einer anderen Farbe und einem eigenen Stil eingerichtet, teils mit Balkon oder Terrasse davor.
Ihr Essen war vorzüglich, und die Früchte-Tagine zum Nachtisch haben wir danach nie wieder angeboten bekommen.
In Chefchouan haben wir auf der Ringstraße um die autofreie Altstadt angehalten, und ich habe die Hotels in der unmittelbaren Umgebung abgeklappert, die sehr unterschiedliche
Niveaus und Preise hatten. Unsere Entscheidung fiel zu Gunsten eines Mini-B&B mit 2 Zimmern aus: wir nahmen das linke, dessen Fläche über 3 Etagen ging...
Unser nächster Tipp ist unsere Unterkunft bei Beni Mellal, im Ort Timoulit. Das Gästehaus rabha ait bou isryane war nach 10 Jahren
Bauzeit gerade erst vor 2 Wochen bei booking.com angemeldet worden. Was der Besitzer geleistet hat und was für ein klasse Essen er serviert, kann man besser auf den Bildern seiner Homepage
ansehen.
Noch ist alles spottbillig.
Und wir werden bei der nächsten Marokkoreise auf jeden Fall wieder beim ihm vorbeischauen.
Das neue Gästehaus an der Abzweigung vom Tizi'n'tichka-Pass nach Ait Benhaddhou, nach ca. 9 km, vor Telouet. In Google earth befinden sich bereits Bilder an der richtigen Stelle. Eine Berberfamilie hat dieses Haus gebaut und betreibt es jetzt. Die Frau, die bei uns Dienst hatte, hat vorzüglich gekocht und sich abends unaufdringlich zu uns gesetzt und versucht, mit ihren Französischkenntnissen ein Gespräch mit uns zu führen.
Entgegen unseren Erwartungen waren die Strecken von N'kob nach Alnif auf der N 12 (und bestimmt auch darüber hinaus) sowie die als Piste eingezeichnete R113 von Alnif Richtung Norden und
Tinejdad in perfekten und gutem 2-spurigem Asphalt. Falls ein Zwischenstopp zwischen den Touristenhochburgen Rissani und Draatal gebraucht werden sollte, in dem quirligen Ort Tazzarine gibt
es bestimmt auch eine Unterkunft, ansonsten ein paar Kilometer westlich von Alnif die "Auberge Kasbah Meteorites Alnif"
Am nächsten Tag haben wir die Nebenroute über Boulemane und Sefrou durch den Mittleren Atlas genommen. Das ist so wenig Touristenroute, dass es in Boulemane nicht einmal ein Hotel gibt. Also
weiter in die hereinbrechende Dunkelheit und die drohenden Regenwolken hinein nach Sefrou. Kurz vor Sefrou stand ein neugebautes Hotel mit Restaurant am Straßenrand. Da haben wir leider spontan
eingecheckt. Neben anderen Diskussionen wurde dann auch klar, dass der Restaurantbetrieb gerade geschlossen wurde und wir genau das machen mussten, was wir verhindern wollten: die
Motorradklamotten wieder anziehen und in den drohenden Regen reinfahren. Aber nichts ist so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes hat. So haben wir den alten Ortskern von Sefrou
erkunden dürfen und schließlich an einer Garküche Fleischspieße bestellt. Und dabei beobachten können, wie die Männer auf kleinstem Raum und einfachen Mitteln aber trotzdem alles sauber und
ordentlich organisiert haben. Den Regen haben wir in einem modernen Café im wahrsten Sinn des Wortes bei einem guten Kaffee ausgesessen. Und am nächsten Morgen haben wir in einem schönen
Straßencafé gefrühstückt und das Leben des Ortes an uns vorbeiziehen lassen.
Kontrastprogramm am nächsten Abend in dem Fischerort El Jebha. In dem Hotel El Mamoun an der "Strandpromenade" räumte man extra das schönere Zimmer für uns . Und dann gab es ein unerwartetes Candlelightdinner für uns und am nächsten Morgen ein kräftiges Frühstück.