Im Prinzip endet hier der Fahr-Teil meiner Fahrradtour......
Jetzt kommt vermutlich nur noch ein Bilderteil mit wenig Text. Aber bisher habe ich ja an fast jedem Tag eine Überraschung erlebt.
Der Sonntag war planmäßig als Ruhetag geplant und um den schönen Ort zu erkunden. Der alte Kern liegt malerisch auf einem Plateau über Steilküste und galt als militärisch nicht einnehmbar.
Pittoreskes Fotomotiv ist die Kirche, die auf einer kleinen Felseninsel davor liegt.
Schließlich war ich lange genug herum gelaufen, dass es Mittagszeit wurde und ich schön Mittagessen konnte. Den Nachmittag habe ich erst auf der nördlichen Terrasse und dann auf meinem
Balkon verbracht. Und dann zum Sonnenuntergang erneut in die Innenstadt: es war so interessant, wie unterschiedlich die Stadt wirkte. Einige Gastronomiebetriebe an anderen Stellen machten erst
jetzt auf, einige blieben dafür geschlossen. Auf dem Weg zu einem Briefkasten für meine Mutter kam ich in eine ganz andere Gegend etwas oberhalb und entdeckte einen großen Platz, an dem die
Einheimischen ihren Treffpunkt hatten.
Bootstour zu den 3 Äolischen Inseln Lipari, Panarea und Stromboli.
Bisher haben wir ja immer diese klassischen Touristen Attraktionen, Führungen, Ausflüge etc. gemieden. Aber ich gebe zu, dass wir damit auch einiges verpasst haben. Diese Inseln
faszinierten mich, seitdem ich sie von weitem bei einer Motorrad Tour gesehen hatte. Und bei der Vorbereitung der Fahrradtour hatte sogar Google maps für den Weg von Tropea nach Milazzo die
Variante über Stromboli vorgeschlagen. Jetzt in der Nebensaison gibt es aber viele Sommerverbindungen nicht mehr. Aufgrund der gekürzten Zeit war diese Rundtour perfekt.
Noch ein Ruhetag in Tropea
Die Überschrift verrät es schon 😉. Ich musste mich morgens entscheiden, wie und wo ich die letzten Tage bis zur Fähre verbringe. Daraus wurde ein neues Konzept, von dem ich bei der
Vorbereitung noch keine Ahnung hatte: mein Vermieter hat meine Sachen während meines Ausflugs in sein schönstes Zimmer umgezogen, viel zu schade nur zum Schlafen, z.B. großer Balkon zum Meer.
Keine Lust mehr auf steile Höhenmeter, wenn daneben eine Bahnlinie verläuft. Und gerne die Fähre einen Tag früher, wenn ich dadurch wieder eine eigene Kabine bekomme, in der ich meine
Sachen sicher aufbewahren kann, und am nächsten Tag noch Genua erkunden kann, bis Jan ankommt.
Also per WhatsApp noch einmal mein Quartier verlängert (jetzt in der Woche frei), die Bahnkarte nach Palermo am Automaten am Bahnhof gekauft (denn Fahrrad Plätze im IC müssen vorher angemeldet
werden. Der Automat ließ sich auf deutsch umstellen, und auch der Rest war ganz einfach. Danach kam sofort auch eine Bestätigungsemail), und ein Hotelzimmer in Palermo gebucht. Ja, diesmal
habe ich lieber ein richtiges "Hotel " mit Rezeption etc. genommen, was aber gar nicht so teuer war.
Zugfahrt nach Palermo
Dafür wurden die Schuhe auch noch in den Packtaschen untergebracht. Dann ging es aber erst einmal zum Frühstücken auf den "italienischen " Platz. Dort hatte ich in einem schönen Café Angebote mit
Eiern gesehen, aber ohne Preise. Die entpuppten sich als geringer als erwartet, also habe ich eine gute Basis für den langen Tag geschaffen. Und dann erst hoch zum Bahnhof. Dort habe ich die
ersten Langstrecken-Radler getroffen und mit dem Pärchen Erfahrungen ausgetauscht.
Der letzte Tag in Palermo
Jetzt kannte ich Palermo ja schon ein bisschen von einem Motorrad Urlaub und fand die Stadt damals schon überraschend schön. Auch im Internet findet sich ein Eintrag, dass die Stadt in den
letzten Jahren viel sicherer geworden sei. Ein bestimmter Teil der Kriminalität hat nichts mit Touristen zu tun, ein anderer eher mit der Armut bzw. Arbeitslosigkeit. Aber in jeder Stadt
gibt es Gegenden, in denen man sich nachts nicht aufhalten sollte. Der Rest ist wahrscheinlich Kopfkino.
Auch den Verkehr habe ich nicht als schlimmer als in anderen Städten erlebt. Einfach mit dem Verkehrsfluss mitschwimmen und auf die Reaktionen der Anderen
achten.
Gemäß meinem bewährten Konzept habe ich die Namen der Sehenswürdigkeiten gegoogelt und dann "quattro canti " als erstes Ziel eingegeben. Damit bin ich in das Herz der Sehenswürdigkeiten und der
Touristen gelangt.
Die Fährfahrt war ruhig und ereignislos. Ich habe mich lediglich darüber geärgert, der Einfachheit halber Vollpension mit Rabatt mitgebucht zu haben. Das
Preis-/Leistungsverhältnis im self-service ist so schlecht. Mit guter Vorbereitung und Logistik kann man bessere Lebensmittel zur Verfügung haben und für die Differenz einige Cappuccinos
einkaufen. Ich freue mich schon auf die nächste Fährfahrt nach Skandinavien.
Genua bei Nacht
Schon wieder so eine gefährliche Großstadt... und dann noch nachts... und völlig unbekannt.... Denn bisher sind wir nur auf der Autobahn reingerauscht, entweder oberhalb weiter nach Süden ins
Cinque Terre oder auf eine Fähre. Vom Schiff aus hatten wir schon schönere Gebiete entdeckt als die Hinterhöfe entlang der Autobahn. Aber so....
Die Fähre hatte zur Abfahrt noch weitere Verspätung aufgebaut und legte erst nach 22 Uhr an. Dann werden ja einzelne Bereiche aufgerufen, um von Bord fahren zu dürfen. Und nach dem
Prinzip "die Ersten werden die Letzten sein" musste ich natürlich warten, bis der gesamte Bereich neben meinem Fahrrad abgeräumt war, um gefahrlos meine Taschen wieder befestigen zu
können. Daher stand ich erst um 23:30 Uhr wieder auf festem Boden.
Der Vermieter meines Apartments in der Altstadt hielt bereits per WhatsApp mit mir Kontakt, das war eine psychologische Beruhigung. Ich hatte zwar eine schöne Route in Komoot bekommen mit
12 Minuten Fahrzeit, aber nicht die passende Italienkarte auf das Nyon runter geladen. Daher musste ich an jeder Ecke mein Handy konsultieren und brauchte fast 20 Minuten, um vor der
richtigen Türe zu stehen. Und dann war ich um genau 00:00 h oben im Appartement = Ende für den check-in (mit Code für für die Schlüsselbox) .
Mir war schon ein bisschen mulmig, durch das völlig verlassene Hafengebiet zu fahren (wirklich verlassen??) , immer nah am Wasser entlang um die Bucht herum. Ab der Abbiegung in die
Altstadt begegneten mir die ersten Nachtschwärmer, auf der Hauptachse zur Kathedrale und aus den Nebenstraßen mit den Restaurants. Aber dann weiter in die schmalen Gassen, wo alles
verrammelt und menschenleer war. Daher habe nur 2 Fotos gemacht:
Genua bei Tag
Egal, wann ich ins Bett gehe, mein innerer Wecker steht auf 7:00 Uhr. Nur Duschen und 2 (kleine italienische 😞 ) Kaffee aus der Maschine, dann das Fahrrad holen und auf
Entdeckung gehen bzw. schieben. Erste Überraschung: vor 9 h waren die ersten Geschäfte geöffnet und erste Einheimische unterwegs.