Nachdem wir uns einen halben Tag auf der Hotelterrasse erholt hatten, konnten wir erneut unternehmungslustig nach Norden aufbrechen, um ohne Gepäck auf der Piste in Höhe von Taab ins Landesinnere
zu fahren. Und damit auf der anderen Piste Richtung Tiwi abwärts zu fahren, von der ich wusste, dass sie am Ende ganz steil abwärts führt. Diese Perspektive wollte ich live
erleben.
Aber unser Ausflug endete schon in der 3. Kurve, als Jan das Motorrad in dem steilen Anstieg und tiefen Sand ablegte. Gefühlte Steigung: mindestens 30 % und das auch in den Kurven, und dann eine Maschine, die sich nicht leicht dosiert mit Kraft von unten fahren ließ. Aussicht auf Besserung war auch nicht zu erwarten, also ein Fall für: das nächste Mal mit unserer Maschine!
Also flexibel das Programm ändern und die Wadis besuchen. Das erste ist das Wadi Shab: dort wird man erst mit einem Boot über den aufgestauten See übergesetzt und kann dann in die
Schlucht hinein wandern bis zu einem höhergelegenen Wasserreservoir, in dem man auch schwimmen kann.
Und nach einer Stärkung in einem coffee shop sind wir gerade "um die Ecke" gefahren, um am Eingang des Wadi Tiwi zu stehen. Die Schatten waren zwar schon lang, aber diese Schlucht sah
irgendwie anders aus. Eine Betonpiste führte hinein und Häuser und Gärten waren zu erkennen.
vor uns querte der Bach auf ziemlicher Länge, aber nicht hoch die Betonpiste. Aber bevor wir wussten wie uns geschah, trudelte die Maschine ohne uns durch die Furt und wir auf dem Bauch liegend
hinterher: der Untergrund war total veralgt und spiegelglatt. Daher hatten wir auch einige Mühe, selber wieder aufzustehen und dann das Motorrad wieder aufzurichten. Wir und die Kamera hatten
erstaunlich viel Waser abbekommen...
Na gut, kann ja mal passieren. Aber die nächste Furt war nicht besser, auf der Hinfahrt ging's zwar gut, aber als wir dann das Vorhaben aufgaben und umdrehten, rutschte sie wieder weg (ich war
sicherheitshalber schon abgestiegen). Später in den Bergen sollten wir dieser Situation noch einmal begegnen, dann aber vorgewarnt.
Was macht man in Urlaub, wenn man keine (vernünftige) Kamera mehr hat??? (Die GoPro war keine Alternative). Also am nächsten Tag in die Stadt, um eine neue Kamera zu kaufen. Googeln half nicht,
keine Angabe; aber die Frau an der Rezeption beschrieb uns, wo ungefähr ein Laden von Panasonic liegt. Ja, ein ganzer, topmoderner Laden nur mit Panasonic-Produkten, auch uns unbekannten
Bereichen wie z.B. Kühlschränken. Mit 3 Omaniern, die mich ignorierten und nur mit Jan sprachen. Aber sich bemühten und die Kamera auf dem schnellsten Weg von Muscat nach Sur organisierten zu
einem Preis, der knapp unter dem deutschen Niveau lag. Nur leider -bzw. zu unserem Glück- zeigte unsere Kamera 2 Tage später erste Lebenszeichen, sodass wir den Handel höflich absagen
konnten.
Da wir deshalb noch einen Tag in Sur bleiben mussten, hatten wir genügend Muße, die Karte ausgiebig zu studieren und einen interessanten Alternativplan für die restliche Zeit zu entwickeln: ins
Wadi Bani Khalid, dann eine Rundreise ins Gebirge, dann zurück nach Sur für ein paar Tage am Meer.
Hier noch ein par Impressionen von der Stadt: